Lebensraumprojekte

Ihr Wald

Wald nähe Weilheim in Oberbayern

29 ha, 615- 670 ü. NN, Nordhang

LAGE

Im Herzen Oberbayerns liegt das ca. 30 ha große arrondierte Waldstück.

Der Wald erstreckt sich in nördlicher Ausrichtung einer Jungmoränenlandschaft und ist von teils steilen Gräben durchzogen.

An einigen Stellen lassen Quellaustritte den für die Gegend bekannten Tuffstein entstehen.

Durch die Nordausrichtung sowie die starke Beeinflussung durch das hangzügige Wasser, sind die Böden meist sehr stark mit Wasser gesättigt. Daraus resultieren in bestehenden Mulden immer wieder kleinere Teiche und sogar schwache Ausprägungen von Erlenbruchwäldern.

 

WALD

12 Hektar des Waldes sind geprägt von ungepflegten, sowie sehr instabilen Fichtenreinbeständen.

Die restlichen 18 Hektar bilden einen Mischwald besonderer Art mit großer Baumartenvielfalt. Neben alten Buchen, Bergahornen, Erlen, Eschen, Ebereschen, Kiefern und Tannen lassen sich auch einige sehr selten gewordene Eiben finden. Durch das teils unzugängliche Gelände konnte der Mensch hier noch nicht so sehr eingreifen, so dass teilweise naturwaldartige Strukturen auftreten.

Bemerkenswert ist die grundsätzliche Verjüngungsfreude der Baumarten auf Teilen der Fläche.

Sogar die Ulme verjüngt sich auf Kleinstflächen sehr rege!

Doch durch den noch zu hohen Wildbestand schaffen es bedauerlicherweise viele Baumarten noch nicht, sich auch langfristig mit Erfolg natürlich zu etablieren.

 

FLORA UND FAUNA

Neben den schon erwähnten Baumarten ist in einige Bereichen auch die Bodenvegetation sehr artenreich. Verschiedene Orchideenarten, Seidelbast oder auch die Sumpfdotterblume zieren den Wald mit ihrer Farbenpracht. Auch zahlreiche verschiedene Sträucher (Berberitze, Haselnuss, Schlehe etc.) sind vertreten.

Ein besonderer Bewohner dieser Region ist der Uhu. Er benötigt für seine Brut die steilen Hänge, an denen er geschützt seine Jungen aufziehen kann. Vielleicht gelingt es, dass sich der Uhu auch in diesem Waldgebeit wieder ansiedelt. Weitere Bewohner sind der Schwarzspecht, Schleiereule, Waldschnepfe, Habicht und auch der Rotmilan.

In vereinzelten kleinen Teichen bestehen die Voraussetzungen für das Überleben und die Vermehrungn seltener Amphibien.

 

WEITERES VORGEHEN

Die vorhandenen artenarmen Fichtenreinbestände werden in den kommenden Jahrzehnten hin zu Mischwäldern entwickelt. Dabei sollen Tanne, Bergahorn und Buche die Führung übernehmen. Die Fichte soll in einem geringeren Umfang erhalten bleiben. Wenn es die Wildbestände erlauben, könnte auch die Eibe vermehrt auftreten.

Der Umbau soll mit gezielten Eingriffen, durch Förderung der natürlichen Prozesse sowie durch Ausnutzung der positiven Voraussetzungen vorhandener Mischwaldsturkuren gelingen. Erforderliche Eingriffe in die Populationen der Schalenwildbestände, werden zusammen mit dem zuständigen Jäger ermittelt und abgestimmt.

Die erkennbaren Elemente von Kleinstbiotopen und Habitastrukturen sollen über die gesamte Fläche weiter entwickelt, vermehrt, unterstützt und geschützt werden. Diese Flächen bilden dann einen Teil der beabsichtigten stillzulegenden Gesamtfläche von 20%.

 

Alle Prozesse und Entwicklungen werden durch regelmäßige Bestandaufnahmen und gegebenfalls erforderliche Maßnahmen begleitet.

 

Damit Lebensräume wahr werden!

 

 

Wald nähe Königsdorf

LAGE

In der nähe von Königsdorf liegt eine rund 10 Hektar große Waldfläche.

Eingebettet in der Jungmoränen Landschaft bietet sie Vielfältigste Strukturen.

In den Senken und Ebenen zeigen sich Übergänge vom Schwarzerlen Bruchwald hin zu Fichtenmoorwald und schließlich auch zu Hochmoorkomplexen. An den etwas abfallenden oder herausragenden Geländeformen befinden sich die etwas trockeneren Standorte.

WALD

Ein Großteil wird von einem ca. 50- 60  jährigen Fichtenmoorwald gebildet, welcher vor Ort auch die vorherrschende Waldgesellschaft bilden würde. Neben Fichte und Kiefer kommt die Birke vor.  Teilweise haben sich aufgrund vorrangegangener Schadereignisse (Käfer, Sturm, Schneebruch) kleinere Freiflächen gebildet. Auf diesen verjüngen sich Fichte, Kiefer und vor allem der Faulbaum.

Angrenzend an den Fichtenmoorwald gibt es kleinere Flächen mit einem 20- 60 jährigen Schwarzerlen Bruchwald. Dort kommt  ausschließlich die Schwarz Erle vor.

An den Kuppen und Hängen dominiert derzeit die Fichte. Vereinzelt befinden sich Stieleichen, Weißtannen und Rotbuchen  in diesen Bereichen. Auch hier gibt es durch Borkenkäferbefall als auch Schäden durch Schneebruch eine Freifläche. Dort verjüngt sich vor allem die Weißtanne zahlreich.

Eine Besonderheit ist sicherlich das vorkommende Hochmoor.

FLORA UND FAUNA

Im Frühjahr verwandelt sich der Erlenbruchwald in ein weißes Meer aus Märzenbechern und Schneeglöckchen gefolgt von Schlüsselblumen. Darüber hinaus sind verschiedene Orchideenarten vorzufinden. Auf dem Hochmoor befinden sich einige Spirken.

Ein stetiger Besucher ist der Schwarzstorch.

ZIELE

Die natürlichen Waldgesellschaften sollen auf ganzer Fläche möglichst etabliert oder gefördert werden. Insbesondere stehen der Erhalt des Hochmoors und Erlenbruchwald´s im Fokus. Der Waldumbau muss durch Zäunung einiger Flächen unterstützt werden. Ein Teilbereich soll in  einen Hutewald umgebaut werden.